Viele Datenprojekte starten mit grossem Ehrgeiz – und enden im Chaos. Nicht wegen der Technologie: Power BI, Microsoft Fabric, Azure oder Databricks sind leistungsfähig und vielseitig einsetzbar. Entscheidend ist, ob die richtigen Menschen an den richtigen Stellen Verantwortung übernehmen. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Rollen ein erfolgreiches Datenprojekt braucht – und wie diese auch in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Deutschschweiz sinnvoll abgebildet werden können.
Warum Rollen wichtiger sind als Tools
Eine BI-Lösung ist nur so gut wie das Team, das sie betreibt. Zu viele Projekte scheitern, weil Verantwortung unklar bleibt: Wer entscheidet über das Datenmodell? Wer betreut die User? Wer sorgt für Governance, Datenqualität und laufende Weiterentwicklung? Ein gutes Rollenmodell schafft Orientierung, klare Zuständigkeiten – und vermeidet Doppelspurigkeiten.
Die wichtigsten Rollen im Überblick
1. Product Owner (PO)
Der PO ist die zentrale fachliche Instanz. Er priorisiert Anforderungen, verantwortet die Zielerreichung und vermittelt zwischen Fachbereichen und IT. In einem Power BI-Projekt ist der PO z. B. dafür verantwortlich, welche Kennzahlen im MVP enthalten sind – und welche später kommen.
2. Projektleitung / Projektmanager
Der Projektleiter sorgt für Struktur, Planung, Zeitmanagement und Kommunikation. Gerade in Datenplattform-Projekten mit mehreren Stakeholdern ist diese Rolle entscheidend für den Projekterfolg – unabhängig davon, ob klassisch oder agil geführt wird.
3. Data Architect / BI Architect
Diese Rolle ist für die technische Konzeption der Plattform zuständig – z. B. Modellierung, Schnittstellen, Cloud-Setup (Azure, Fabric). Er legt fest, wie die Architektur aufgebaut wird und wie neue Quellen integriert werden können.
4. Data Steward
Der Data Steward ist verantwortlich für die Datenqualität. Er definiert Stammdatenregeln, pflegt zentrale Tabellen und klärt Datenprobleme. Oft ist er im Fachbereich angesiedelt – z. B. in Controlling, Vertrieb oder Operations.
5. Power User / Fachlicher Key User
Power User bauen eigene Reports auf Basis zertifizierter Datenmodelle und fungieren als erste Anlaufstelle für ihre Abteilung. In vielen Schweizer KMU ist der Power User auch gleichzeitig der Multiplikator im Self-Service-Bereich.
6. IT Operations / Plattformverantwortung
Die IT stellt sicher, dass die Plattform stabil, performant und sicher läuft – von Zugriffskonzepten über Benutzerverwaltung bis zu Systemmonitoring.
Wie besetzt man diese Rollen in der Praxis?
Gerade KMU haben oft keine dedizierten BI-Teams. Das heisst: Rollen müssen pragmatisch vergeben werden. Wichtig ist, dass jede Rolle besetzt ist – nicht, dass jede ein Vollzeitjob ist. Beispiel: Ein Controller kann als PO fungieren, ein IT-Leiter als technischer Architekt. Und wenn Know-how fehlt? Dann helfen externe Spezialisten – etwa in Form eines CDO as a Service oder eines externen Projektleiters.
Beispiel aus der Praxis: Fabric-Einführung im Industriebereich
Ein Unternehmen in der Region Zürich plante eine neue Datenarchitektur mit Microsoft Fabric und Power BI. Intern gab es keine BI-Abteilung. Data Minds übernahm die Projektleitung, stellte temporär die Rollen PO und Data Architect und unterstützte beim Aufbau eines Power User Netzwerks. Ergebnis: ein tragfähiges Rollenmodell, das auch nach Projektende intern weitergeführt werden konnte.
Fazit: Klare Rollen – klarer Fortschritt
Technologie ist nur die halbe Miete. Erst mit klar definierten Rollen werden Datenprojekte steuerbar, skalierbar und nachhaltig erfolgreich. Wer heute mit Power BI, Azure oder Databricks arbeiten will, braucht kein Riesen-Team – aber ein durchdachtes Setup. Und genau das lässt sich auch in Schweizer KMU und Verwaltungen umsetzen – mit internen Kräften oder externer Unterstützung.
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Möchten Sie ein BI- oder Datenprojekt starten – aber sind unsicher, welche Rollen Sie benötigen und wie Sie sie besetzen können? Data Minds Consulting aus Baden unterstützt Sie dabei – strukturiert, unabhängig und mit Erfahrung in der gesamten Deutschschweiz.